Sonntag, 20. Juni 2021

28. Woche: 19.03. - 27.03.2021

Auch in Israel habe ich mich bemüht in die Luft zu kommen. Meine Recherchen und Kontakte resultierten dann in einem Wochenende in der Negev-Wüste und einem Tag auf dem Flugplatz Be‘er Sheva beim Negev Gliding Center. Es tat gut nach langer Zeit mal wieder auf einem Flugplatz zu stehen und die Flugzeuge und den Lärm um sich herum zu haben. Einer der Piloten hat mich in seinem Segelflugzeug mitgenommen und wir haben gemeinsam geschaut, was die Atmosphäre so für uns zu bieten hat. Ich habe gemerkt, dass ich lange nicht geflogen bin (mir ist etwas schwummerig geworden) aber nachdem ich das Steuer übernommen hatte, gewöhnte ich mich schnell wieder und habe ein wenig mit der aufsteigenden Luft herum experimentiert.Be‘er Sheva ist das Tor zur Wüste. Das habe ich schon im Auto schnell gemerkt. Wenn man von Norden aus Jerusalem oder Tel Aviv kommt, fährt man (gerade im Winter) durch eine grüne Hügellandschaft, bis in die Stadt hinein. Wenn man die Stadt aber nach Süden wieder verlässt ist man in der reinsten Wüste. Keine Bäume, keine Büsche, nur Dreck. Auch aus dem Flugzeug heraus sieht das faszinierend aus. Wir sind etwa 90 min in der Umgebung umher geflogen und haben die Aussicht genossen. Wir konnten sogar die Mittelmeerküste am Horizont erkennen. Bei genauerem Hinsehen auch Ashkelon und daneben den Gaza Streifen. Südlich von Be’er Sheva haben wir auch den riesigen Militärflugplatz Hatzerim gesehen. Da wird einem doch etwas unheimlich, wenn man sich in diesen Lufträumen bewegt. Vier Tage später habe ich dann noch in den Nachrichten gelesen, dass eine Rakete aus dem Gaza Streifen in der Nähe von Be‘er Sheva eingeschlagen ist, als Netanyahu dort war. Da fliege ich dann doch lieber in Deutschland...

Ich habe dann in der Nähe von Mitspe Ramon auf einem Campingplatz übernachtet und bin am nächsten Tag mit dem Auto zum Ramon gefahren. Ein 30 km langer und 10km breiter, durch Erosion entstandener Krater, im Süden Israels. Ein wirklich beeindruckendes Gefühl, am Rande dieses riesigen Naturgebildes zu stehen und alles zu überblicken, mit dem Wind als einziges Geräusch weit und breit. 

In Gegenden wie dieser, kommen so ungewohnte topografische Formen zu Stande, die wir in Deutschland bzw. Europa garnicht finden. Dadurch, dass es keinen Bewuchs gibt, sondern das Gestein und der Sand unbefestigt sind, wäscht der Regen und der Wind mit der Zeit alles aus und gibt so der Wüste einen einzigartigen Charakter. So schön und beeindruckend das alles auch ist, am Abend habe ich mich dann doch gefreut wieder Richtung Norden zu fahren und mich wieder von Wiesen und Bäumen umgeben zu sehen. Eigentlich unglaublich, wenn man sich überlegt, wie nah diese beiden Landschaften aneinander liegen.

30.-34. Woche: 12.03.-10.04.2021

Meine Zeit in Jerusalem neigt sich langsam dem Ende zu. Nach Ostern werde ich nach Tabgha, in den Norden Israels, wechseln. Arbeitstechnisch...