Sonntag, 28. Februar 2021

18./19. Woche: 20.12.2020-15.01.2021

Normalerweise kann man sich über die Weihnachtszeit in Jerusalem kaum vor Menschen retten. Auch die Mönche und Volontäre der Dormitio haben in diesen Tagen viel zu tun. Dieses Jahr war das natürlich (zum Glück?) nicht der Fall. Die Feiertage waren für mich sehr besinnlich und ruhig und wir hatten ein sehr angenehmes und gemütliches Fest im kleinen und persönlichen Rahmen. Weihnachtsstimmung wollte aber nicht so richtig aufkommen. Wir haben zwar die Räumlichkeiten sehr schön dekoriert und kulinarisch wurden wir auch gut eingestimmt, allerdings verbrachte ich die Tage im T-Shirt auf der Dachterrasse. 
Da die Klostergemeinschaft hier an zwei verschiedenen Orten (Jerusalem und Tabgha) lebt und die Mönche die Feiertage auch ein wenig gemeinsam verbringen wollten, fuhren wir vor Neujahr für zwei Tage nach Tabgha. Dort habe ich dann zum ersten Mal die gesamte Gemeinschaft und die anderen Volontäre kennenlernen dürfen. Ich wurde dort sehr warm empfangen und integriert. Das Kloster in Tabgha ist ein sehr friedlicher, angenehmer und weitläufiger Ort, direkt am See Genezareth. Die zwei Tage dort waren sehr erholsam und es war schön, nach der von Quarantäne geprägten Zeit, ein wenig aus Jerusalem raus zu kommen. 
Der Arbeitsalltag in Jerusalem ließ aber nicht lange auf sich warten. Meine Hauptaufgabe im Moment ist, das Ausräumen des Souvenir-Shop und das Sortieren im Lager um die Sanierung vorzubereiten. Nebenher erledige ich gelegentlich auch kleine Aufgaben in der Verwaltung.
Das Leben hier fühlt sich ganz anders an als in Einsiedeln. Ich bin hier mit nur vier Mönchen zusammen und arbeite und lebe viel für mich alleine, wohingegen in Einsiedeln ein sehr starkes Gemeinschaftsleben vorherrschte. Schlecht ist das allerdings auch nicht, ich kann mir den Tag sehr nach meinem eigenen Gusto gestalten. Allerdings vermisse ich auch ein wenig den stark rhythmisierten  Tagesablauf in Einsiedeln.

 

30.-34. Woche: 12.03.-10.04.2021

Meine Zeit in Jerusalem neigt sich langsam dem Ende zu. Nach Ostern werde ich nach Tabgha, in den Norden Israels, wechseln. Arbeitstechnisch...