Sonntag, 6. September 2020

1. Woche: 17.-22.08.2020

Als ich zu Beginn der Vorbereitungswoche in Einsiedeln aus dem Bus stieg und den Berg in Richtung Kloster hochlief, empfing mich ein gewaltiges Bauwerk. Ich war beeindruckt und konnte nicht ganz glauben, dass ich dort leben sollte. Nachdem mich Pater Thomas freundlich empfangen hatte, zeigte er mir mein Zimmer für die erste Woche. Ein riesiges Gästezimmer im barocken Stil, mit Blick über das Dorf. Ich war ein wenig überwältigt und wusste nicht ganz, ob mir die ganze Sache gefallen sollte.

Ich hatte nicht viel Zeit zum Überlegen, denn es ging direkt zum Abendessen. Dort wartete gleich der nächste Kulturschock auf mich. Das Refektorium, ich welchem gegessen wird, war sehr schick gestaltet und an den Tischen standen die Mönche. Ich wurde zum Gästetisch geführt. Das Essen wurde schweigend, fast schon zeremoniell durchgeführt, einer der Mönche las aus der Bibel und verschiedenen Büchern. Das Ganze kam mir recht befremdlich vor und ich hatte das Gefühl, in meinen drei Monaten in Einsiedeln nicht viel mit den Mönchen, sondern eher mit mir selber und den Regeln zu tun zu haben.

Am nächsten Tag traf ich dann auf die anderen Klosterzeitler, Simon und Juhani. Nach etwas Kennenlernen verstanden wir uns sehr gut. Auch Pater Thomas war mir sehr sympathisch.

Nach vielen Gebeten, Messen, Unterrichtsstunden, Gesprächen und Kennenlernen der anderen Mönche fing ich an, mich wirklich wohl zu fühlen und ich verlor das Gefühl, an einem fremden Ort zu sein.

Ich hatte eigentlich erwartet, nicht viel mit den Mönchen zu tun zu haben, sondern einfach dort zu arbeiten und zu den Gebeten zu gehen. Die Offenheit, das Interesse, die Gastfreundschaft und die Freundlichkeit der Mönche waren aber wunderbar und ich hatte und habe immer noch das Gefühl, in die Gemeinschaft integriert zu sein und gemeinsam mit den Mönchen zu leben und zu beten.

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30.-34. Woche: 12.03.-10.04.2021

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